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Veranstaltungen 2018


Buchvorstellung „Lange Schatten meiner Stasi-Bearbeiter“

Erinnerungen an Gespräche mit Stasi-Offizieren, inoffiziellen Mitarbeitern und SED-Funktionären
von Pfarrer i.R. Dr. Edmund Käbisch, Zwickau
27. November 2018,
17:00 Uhr
Hochschulbibliothek der
Westsächsischen Hochschule
Klosterstr. 7
08056 Zwickau

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„Gegen den Schlussstrich“,
Artikel in der Freie Presse vom 29.1.2019

Gegen den Schlussstrich

Kurzinformationen zum Buch:
Dieses Buch rekonstruiert die Ereignisse und Geschehnisse mit deren Akteuren vor und nach der Friedlichen Revolution. Einmal schildere ich aus der Sicht eines Pfarrers die Stasi-Offiziere, die inoffiziellen Mitarbeiter (IM), die SED-Funktionäre und die kirchlichen Angestellten, die für mich Zeitzeugen sind. Ihr Denken und Handeln wurde damals aufgeschrieben. Diese Unterlagen blieben erhalten und jeder kann in den Archiven darin lesen. Ein andermal erzähle ich von den Gesprächen und Begegnungen, die ich seit 1992 mit diesen Zeitzeugen hatte. Ich schrieb mir danach in einer Art Erinnerungstagebuch auf, was ich gehört, beobachtet und empfunden hatte. Nach dem Recherchieren in den Archivalien musste ich die Tatsache zur Kenntnis nehmen, dass mich das SED-Regime zum „Feind“ erklärt hatte und ich mit konspirativen Methoden bekämpft wurde. Für etliche Kirchenleute galt ich als ein „Zerstörer“ des guten Staat-Kirche-Verhältnisses. Die Analyse meines Erinnerungstagebuches hingegen erbrachte, dass 1990 etliche Zeitzeugen, die als Stasimitarbeiter die ersten Arbeitslosen waren, sofort die Chance eines Neuanfangs erblickten. Sie konnten unbeschadet eine neue Karriere beginnen und sich eine gesicherte Existenz im Rechtsstaat aufbauen. Dagegen schien mir, dass für einige die Schlacht der Friedlichen Revolution noch nicht gewonnen ist und sie einen Kampf gegen den heutigen (Un)Rechtsstaat führen. Sie wollen einfach nicht wahrhaben, dass ihr Pferd, auf dem sie einst saßen, längst tot ist. Leider habe ich innerhalb meiner Landeskirche eine Art Verweigerung der DDR-Aufarbeitung erlebt. Es hätte doch eigentlich größtes Interesse an den langen Schatten des DDR-Kirchenkampfes bestehen müssen! Das Buch endet mit der These: Der nicht aufzuhaltende Vertrauensverlust (Implosion) der sächsischen Landeskirche ist von ihr selbst mit verursacht, weil keine sachgerechte Aufarbeitung der DDR-Zeit erfolgte.


PowerPoint-Vortrag "Zumutbare Wahrheiten zur kirchlichen Aufarbeitung der beiden Diktaturen des 20. Jahrhunderts - Die letzten Jahrzehnte Protestantismus innerhalb der 900-jährigen Zwickauer Geschichte"

von Pfarrer i.R. Dr. Edmund Käbisch
18. April 2018, 19:00 Uhr „Alter Gasometer“, Kleine Biergasse 3,
08056 Zwickau

Pfarrer i.R. Dr. Edmund Käbisch, Zwickau Veranstalter: “Alter Gasometer” und Arbeitskreis „Bibelausstellung“
Kooperationspartner: Zeitzeugenbüro Berlin

Folgende These wird erörtert und dann zur Diskussion gestellt:
Der nicht aufzuhaltende Vertrauensverlust (Implosion) der Landeskirche ist von ihr selbst mit verursacht, weil keine sachgerechte Aufarbeitung der NS- und DDR-Diktatur erfolgte.

(Implosion ist der Gegensatz von Explosion)

An einzelnen Personen wird das Denken und Handeln von Christen - größtenteils aus der Zwickauer Region - dargestellt. Sie waren staatshörig. In der Nazi-Zeit haben sie sich unerbittlich eingesetzt, mit „Luther und Hitler“ eine neue Kirche zu schaffen. In der DDR- Zeit haben sie Andersdenkende aus der Kirche herausgedrängt, damit das „gute Staat-Kirche- Verhältnis“ erhalten bleibt. Ihr Verhalten war schädigend und nachhaltig, denn sie haben Verrat geübt.
Weder nach der bedingungslosen Kapitulation 1945 noch nach der Friedlichen Revolution 1989 wurde dieses Versagen weder öffentlich gemacht noch aufgearbeitet. Bis heute liegt darüber die Decke des Schweigens. Somit kann es sich in ähnlicher Weise wiederholen. Die Gefahr besteht, wer in der Diktatur schläft, der wacht in der Diktatur auf! Es ist die Zeit angebrochen, dass darüber ein öffentlicher Diskurs geführt wird. So kann sich zaghaft neues Vertrauen entwickeln und zurückgewonnen werden.


Zwei Workshops der 10. Klasse zum Thema “Missachtung der Menschenrechte in der DDR”


15. Jan 2018,
07:10 - 12:30 Uhr
Marienschule (Oberschule),
Marienstr. 1 ,
08233 Treuen

Zeitzeuge: Sabine Popp, Dr. Edmund Käbisch
Kooperationspartner: Zeitzeugenbüro Berlin

Begleittext
Zuerst wird ein Grundwissen der DDR-Diktatur erarbeitet. Danach setzen sich Schüler mit konkreten Fällen der Menschenrechtsverletzungen auseinander.

Im Zeitzeugengespräch wird Sabine Popp aus Neumark von ihrem Leben berichten (jugendliches Handeln, Verhaftung, ihrem sog. „Verbrechen“, der Inhaftierung, der Verurteilung, Zuständen und Bedingungen in den Haftanstalten, der Freilassung, wie der Strafvollzug ihr Leben veränderte…). Weiterhin wird ausgeführt, dass erst in der Bundesrepublik begonnen werden konnte, darüber zu reden und diese Vergangenheit aufzuarbeiten. Die Zeitzeugin setzt sich heute dafür ein, dass aus dem DDR-Unrecht gelernt wird und jeder seinen persönlichen Beitrag für Freiheit, Gerechtigkeit, Frieden und Liebe leisten sollte.

Ebenso wird Dr. Edmund Käbisch von seinem Leben als Pfarrer in Zwickau, das er auf einer PowerPoint-Präsentation dokumentiert hat, den Schülern präsentieren. Mit diesen Informationen der beiden Zeitzeugen werden die Schüler zur Diskussion angeregt.


PowerPoint-Vortrag "Zumutbare Wahrheiten zur kirchlichen Aufarbeitung der beiden Diktaturen des 20. Jahrhunderts - Die letzten Jahrzehnte Protestantismus innerhalb der 900-jährigen Zwickauer Geschichte"

von Pfarrer i.R. Dr. Edmund Käbisch
23. Jan 2018, 17:00 Uhr Hochschulbibliothek der
Westsächsischen Hochschule Zwickau ,
Klosterstr. 7 ,
08056 Zwickau

Kooperationspartner: Zeitzeugenbüro Berlin
Vortrag als PDF downloaden

Begleittext
Folgende These wird erörtert und dann zur Diskussion gestellt:
Der nicht aufzuhaltende Vertrauensverlust (Implosion) der Landeskirche ist von ihr selbst mit verursacht, weil keine sachgerechte Aufarbeitung der NS- und DDR-Diktatur erfolgte.

(Implosion ist der Gegensatz von Explosion)

An einzelnen Personen wird das Denken und Handeln von Christen - größtenteils aus der Zwickauer Region - dargestellt. Sie waren staatshörig. In der Nazi-Zeit haben sie sich unerbittlich eingesetzt, mit „Luther und Hitler“ eine neue Kirche zu schaffen. In der DDR-Zeit haben sie Andersdenkende aus der Kirche herausgedrängt, damit das „gute Staat-Kirche-Verhältnis“ erhalten bleibt. Ihr Verhalten war schädigend und nachhaltig, denn sie haben Verrat geübt.

Weder nach der bedingungslosen Kapitulation 1945 noch nach der Friedlichen Revolution 1989 wurde dieses Versagen weder öffentlich gemacht noch aufgearbeitet. Bis heute liegt darüber die Decke des Schweigens. Somit kann es sich in ähnlicher Weise wiederholen. Die Gefahr besteht, wer in der Diktatur schläft, der wacht in der Diktatur auf!

Es ist die Zeit angebrochen wie bei den Fällen des Kindesmissbrauchs innerhalb der Kirchen, dass darüber ein öffentlicher Diskurs geführt wird. So kann sich zaghaft neues Vertrauen entwickeln und zurückgewonnen werden.


Erinnerung an die Opfer der Zwangssterilisation und Euthanasie


30. Jan 2018, 15:00 Uhr Haus Muldenblick,
Talstr. 5 ,
08056 Zwickaur

An diesem Tag soll vor dem Gedenkstein besonders dieser Opfer der grausamen NS-Diktatur gedacht werden. Es werden Blumen niedergelegt. Dabei wird besonders an ein Zwickauer Opfer erinnert werden. Es steht beispielhaft für alle Opfer des verbrecherischen Systems.
Weiterhin wird die historische Tatsache bedacht: Wer in der Demokratie schläft, wacht in der Diktatur auf!

Detlev Hoffman wird mit seiner Geige dieses Gedenken würdevoll musikalisch umrahmen.